Nur wer sich bewegt, bleibt nicht stehen – die CDU muss sich verändern, dass sie Volkspartei bleibt!
Der langfristige Erfolg der CDU als Volkspartei wird auch dadurch bestimmt werden, wie es unserer Partei gelingt, sich an die sich verändernden Rahmenbedingungen des 21. Jahrhunderts anzupassen: Die Modernisierung der Parteiarbeit, attraktive Partizipationsmöglichkeiten, die Abbildung aller Bevölkerungsgruppen in Partei und Gremien und überzeugende Antworten auf die großen und kleinen Fragen unserer Zeit.
Nachhaltige Veränderungen können aber nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn man sich darauf einlässt und sie entschlossen angeht, denn ohne die Bereitschaft neue Wege zu gehen, wird die angestrebte Veränderung nicht funktionieren.
Die Diskussion um die Beteiligung von Frauen innerhalb der CDU ist älter als ich selbst. Dabei ist der Quoten-Begriff derart negativ konnotiert, dass man sich fragen muss, ob wir dabei nicht allzu oft das Wesentliche, das hinter der Idee der Frauenquote liegt, aus dem Blick verlieren. Innerhalb der Partei ist man sich nämlich doch erstaunlich einig, dass sich die CDU jünger, vielfältiger und eben weiblicher aufstellen muss, wenn sie Volkspartei der Zukunft sein will. Dafür braucht es aber wirksame Programme und Instrumente, denn der Anteil von Frauen in der CDU ist seit den Neunziger Jahren nahezu unverändert.
Bei der angestrebten Satzungsänderung geht es unter dem Schlagwort „Frauenquote“ de facto um nichts anderes, als dieses Anliegen mit konkreten Zielvereinbarungen zu untermauern. Es sollen ansprechende Grundvoraussetzungen geschaffen werden, dass sich mehr Frauen in der CDU wiederfinden und dass Listen langfristig paritätisch aufgestellt werden können. Mit diesen neuen Vorgaben sollen die Kreisverbände dazu gebracht werden, aktiv mehr Frauen und auch junge Menschen für die Parteiarbeit anzusprechen.
Wenn es um die Quote geht, wird immer auch die Frage nach der Qualifikation der weiblichen Kandidaten gestellt. Woher kommt diese Angst, dass Frauen, im Vergleich zu männlichen Bewerbern, keine ausreichende Qualifikation mitbringen würden? Können wir nicht vielmehr von weiblichen Bewerberinnen und ihren Ideen und Themen profitieren sowie die Auswahlmöglichkeit an Bewerbern für politische Ämter erhöhen? Denn, Frauen machen anders Politik und Frauen sprechen andere Themen an.
Wenn wir unsere Partei nicht öffnen und es uns nicht gelingt, wieder mehr Menschen für Politik und Parteiarbeit zu begeistern, verspielen wir langfristig unsere Erfolgschancen. Volkspartei zu bleiben, kann uns nur dann gelingen, wenn wir einen Querschnitt der Bevölkerung abbilden und die Themen aller gesellschaftlicher Gruppen aufgreifen und Lösungen für die damit einhergehenden Herausforderungen entwickeln.
Unser Vorsitzender Friedrich Merz hält „eine Quote [für] die zweitbeste Lösung“ – Tatsächlich ist es aber die bislang einzige Lösung, die konkrete Vorgaben macht und das Problem an der Wurzel packt. Wenn wir eine wirkliche Veränderung erzielen wollen, dann brauchen wir verbindliche Vorgaben, die dieses Vorhaben unterstützen. Nur wenn die Gewinnung von Frauen und jungen Menschen für die Parteiarbeit in der Breite der Partei verankert wird, kann dieser Prozess eine Dynamik entwickeln, die ein Quote irgendwann obsolet werden lässt.
Mit der Quote haben wir die Chance Bewegung in das Thema Frauenförderung in der CDU zu bekommen. Lassen Sie uns diese Chance nutzen und zeigen, dass unsere CDU wirklich bereit ist, Neues zu wagen.