Auftakt der Veranstaltungsreihe Zur Sache! mit Christine Schneider, MdEP und CDU-Bezirksvorsitzende Rheinhessen-Pfalz.
Letzte Woche fand die Auftaktveranstaltung zum Streitpunkt: Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten statt.
Gesprächspartner waren:
Dr. Andreas Kortekamp, Leiter des Instituts für Phytomedizin am DLR Rheinpfalz und Klaus Schneider, Deutscher Weinbaupräsident.
Welche Auswirkungen das Verbot für Landwirte, Winzerinnen und Winzer hat liegt klar auf der Hand.
Dazu Christine Schneider: „Nach den Vorstellungen der KOM wird auf vielen Flächen Landwirtschaft kaum noch möglich sein und viele Betriebe werden die Produktion einstellen müssen. Das ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel und muss verhindert werden, weil die Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit nicht absehbar sind. Die Umsetzung des Vorschlags würde zu einer Verlagerung der Nahrungsmittelproduktion in Drittländer und damit zu einer Verlagerung des Biodiversitätsproblems führen. Damit wäre weder der Natur, noch den Bürgern in Europa geholfen: Steigende Lebensmittelpreise können nicht von jedem getragen werden, der Verlust von Produktion bedeutet auch den Verlust von Arbeitsplätzen.“
Klaus Schneider ergänzte: „Der Vorschlag der Europäischen Kommission kommt einer Stilllegung eines Großteils der deutschen Rebfläche und somit einem Berufsverbot gleich. Durch ein generelles Verbot von Pflanzenschutzmitteln in empfindlichen Gebieten würde z.B. an der Mosel die Weinerzeugung um rund 90 Prozent zurückgehen, in Baden und Württemberg um etwa ein Drittel.
Aus der Präsentation von Dr. Andreas Kortekamp ging hervor, dass Schutzziele in „empfindlichen Gebieten“ teilweise nur unter Beteiligung der Landwirtschaft erreicht werden können.
Durch den Einsatz moderner Geräte (z.B. mit Recycling-Technik) oder der korrekten Einstellung der Geräte sowie Düsenausstattung ergibt sich ein geschätztes Reduktionspotenzial an PSM von 30-40%. Durch den Anbau von resistenten Sorten (PIWIs) ergibt sich langfristig sogar ein geschätztes Reduktionspotenzial an PSM von 50%.
Zum Erhalt unserer Kulturlandschaft benötigen wir einen Pflanzenschutz, der die Ernte sowie deren Qualität sichert. Deshalb darf er nicht pauschal, sondern nur situativ, jahrgangs- und standortangepasst reduziert werden. Für einen nachhaltigen Weinbau fordern wir deshalb ambitionierte Förderprogramme anstatt einer pauschalen, existenzgefährdenden Regulierung.
Christine Schneider MdEP
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